Luftaufnahme vom Psychiatrischen Zentrum Nordbaden

„Wir machen Zukunft“ - Fachweiterbildungskurs Psychiatrie stellt Projekte vor

Fachweiterbildungsteilnehmer der ZfP Wiesloch, Weinsberg und Winnenden setzten sich mit den Themen Gesundheitsförderung und Prävention in Praxisprojekten auseinander. Alle Arbeiten sind im Bereich der seelischen Gesundheitsförderung angesiedelt.

Ruth Ahrens, Leiterin des Fachkurses, erläutert: "Die Projektarbeiten entstanden vor dem Hintergrund, dass Prävention bereits seit 2003 ein gesetzliches Aufgabengebiet der Pflege ist. Pflegende sind gesetzlich verpflichtet Prävention und Gesundheitsförderung zu betreiben."

  • Das Projekt „Raising Hope“ (Hoffnung aufziehen lassen) hilft Menschen mit einer psychischen Erkrankung, Hoffnung auf Genesung zu entwickeln und Mut zu fassen, sich mit der Krankheit auseinander zu setzen.
  • Sei Stark - Achte auf dich!“ ist der Name eines Projektes, welches Schüler für das Thema Selbstwert sensibilisieren möchte. Durch Selbstwert-stärkende Strategien soll eine gesunde Selbstwertentwicklung im Spannungsfeld der Pubertät unterstützt werden. Hierbei helfen Achtsamkeit und soziale Kompetenz als Schutzfaktoren. Dieses Projekt präsentiert sich auch auf einer Internetseite (www.sei-stark.info). Schulen können dieses Projekt für ihre Schüler anfordern.
  • Das Projekt „Gemeinsam über Psychose reden“ hat in Heilbronn im Rahmen eines Trialoges Psychose-Erfahrene, Angehörige und Behandler zusammengebracht, um an vier Terminen gemeinsam über Psychose zu reden. Der Trialog wird im kommenden Jahr fortgesetzt.
  • In der Suchttherapie des Klinikum Schloß Winnenden beschäftigte sich ein Projekt mit dem Thema „Entlassmanagement“. Die Teilnehmer sammelten Erfahrungen bei der Einführung eines pflegerischen Erhebungsbogens, der die Entlassung von Patienten verbessern helfen soll.
  • Das Projekt „Suchtprävention“ geht ebenfalls in Schulen, um mit jungen Menschen zu arbeiten. Das Thema ist durch die so genannten Alkopops und durch 'Komasaufen' bei Jugendlichen hochaktuell. Ein verantwortlicher Umgang mit sich selbst wurde hier anhand der Folgen von Suchterkrankungen vermittelt.
  • Um die „Grundlagen für eine bedarfsgerechte Angehörigenarbeit“ kümmerte sich ein weiteres Projekt. Angehörige Suchterkrankter wurden befragt, aus den Ergebnissen soll ein Hilfsangebot für die Angehörigen erarbeitet werden.
  • Eine neue innovative Pflegegruppe hat sich mit dem Projekt „Gender Mental Health Care“ um die speziellen Bedürfnisse von Männern gekümmert. Obwohl Frauen 2-mal so häufig von seelischen Erkrankungen betroffen sind, werden mehr Männer klinisch behandelt. Dennoch sind viele Angebote auf die Bedürfnisse von Frauen und nicht von Männern ausgerichtet. Dieses Projekt stellt den Mann in den Mittelpunkt der Behandlung. Für das Projekt wurde ebenfalls eine Webseite frei geschaltet (www.psychiatrie-mann.de).

Angehend 50 Interessierte nahmen sich in den vergangenen Wochen Zeit, die sieben innovativen Projekte der Fachweiterbildungsteilnehmer kennen zu lernen, darunter viele Führungskräfte des PZN. In den Projektpräsentationen wurde den Anwesenden aufgezeigt, welche Expertise psychiatrische Pflege haben kann und welche Bereiche durch gute Fachpflege bearbeitet werden können. Von den Kursteilnehmern wurden neue und innovative Wege beschritten, sie verließen die Institution Krankenhaus, fanden sich in neuen Umgebungen mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Mit „Wir machen Zukunft!“ gelang es den Fachkursteilnehmern ihr Publikum zu sensibilisieren und für die Themen der seelischen Gesundheitsförderung zu begeistern.