Ulrike Bienhaus trat am 1.5.1975 als Pflegehelferin in das Psychiatrische Landeskrankenhaus Wiesloch (PLK) ein. Nach erfolgreichem Abschluss der Krankenpflegeausbildung an der hiesigen Schule wurde sie in ein Arbeitsverhältnis übernommen, wechselte aber nach nur einem halben Jahr in die Thoraxklinik nach Heidelberg. Dieser Schritt war wohl bedacht, denn Bienhaus wollte nicht nur die somatische Pflege vertiefen, sondern sie wusste damals schon, dass sie Führungskraft werden möchte und einer so jungen Frau hätte man damals im PLK noch viele Jahre kein Weiterbildungsangebot unterbereitet.
Nach dem absolvierten Stationsleiterkurs kam sie ins PLK zurück und schnell in die Position als stv. Stationsleiterin der Gerontopsychiatrie. Nach nur einem Jahr wurde sie Stationsleiterin der damaligen, neu eröffneten Neurologie. Nach einer Beurlaubung zur Weiterbildung zur Pflegedienstleitung folgte der nächste Karriereschritt durch einen Wechsel in das PLK Weinsberg, wo sie als stv. Pflegedirektorin tätig war. Nach anderthalb Jahren im PLK Weinsberg kehrte sie zurück nach Wiesloch, um zum 1.10.1990 die Position als Pflegedienstleiterin des Pflegebereichs Gerontopsychiatrie und einiger Reha-Stationen des damaligen Behandlungszentrums 1 zu bekleiden. Es war eine spannende Zeit, viel Aufbauarbeit musste geleistet werden und das auch bei damals knapper Kasse. Ulrike Bienhaus hat das mit so hoher Kompetenz und Souveränität gemeistert, dass sie von der Forensik, dem damaligen „Kirchgrund“, abgeworben wurde. Als erste weibliche Führungskraft in dieser bis dahin „Männerdomäne“ hat sie den Weg für viele weitere Frauen geebnet. "Für dich, Ulla, war das berufsgruppen- und bereichsübergreifende Gestalten zum Wohle der Patienten schon immer handlungsleitend", betonte die Geschäftsführerin, "und diese Einstellung prägte nachhaltig deinen weiteren beruflichen Werdegang". Mit dem Rechtsformwechsel 1996 ging nicht nur eine Namensänderung von PLK zu PZN Wiesloch einher, sondern grundlegende strukturelle Änderungen – die heute noch Gültigkeit haben - folgten. So wurden aus den drei Behandlungszentren fünf spezialisierte Kliniken gebildet, geleitet von einer dualen Klinikleitung bestehend aus ärztlicher und pflegerischer Leitung. Dieses Führungsmodell war ganz in ihrem Sinne, berichtete Bienhaus, denn es ermöglichte eine Kommunikation auf Augenhöhe, die Bündelung der medizinisch-therapeutischen und pflegerischen Fachkompetenzen und eine konsequente Ausrichtung der Prozesse an Patientenbedürfnissen. In diesem Reorganisationsprozess hat sie sich so umsichtig, teamorientiert und gleichzeitig durchsetzungsstark gezeigt, dass ihre Pflegedienstleitungskolleginnen und -kollegen sie im Jahre 2000 einstimmig zur stv. Pflegedirektorin gewählt und neben dem Pflegedirektor als „ihre“ Vertretung in die Geschäftsleitung entsandt haben.
Im Jahre 2010 führte der damalige Geschäftsführer, Hermann Josef Fliß, das systemische Organisationsmodell „generic governance“ ein. Neben ihren umfangreichen Aufgaben als Pflegedienstleitung Forensik und als stv. Pflegedirektorin übernahm Bienhaus die Rolle der Organisationsentwicklerin auf Zentrumsebene, wirkte bei der Implementierung maßgeblich mit und gab wichtige pragmatische Impulse bei der Umsetzung. Nach 45 Berufsjahren im Dienst des Menschen, davon 42 im PZN, geht Ulla Bienhaus in die Sabbatical-Freistellung und danach in den Ruhestand. Wer sie kennt weiß, dass sie noch vieles vorhat. Dafür wünschten die Geschäftsführerin sowie die Mitglieder der Geschäftsleitung ihr alles Gute und Gesundheit, verbunden mit einem herzlichen Dankeschön für die vielen Jahre des außerordentlichen Engagements, der großen Verbundenheit und der immer kollegialen und offenen Haltung.