Es fing alles so harmlos an. Natürlich darf die Stimmung mal schlechter sein. Aber dann fiel es ihm schwerer einzuschlafen, und als dann noch Angstzustände dazu kamen, fragte sich Peter, was nur mit ihm los sei. Er genieße doch seinen wohlverdienten Ruhestand, die Kinder seien erwachsen und bereiten keine Probleme. Auch gesundheitlich war bei ihm alles in bester Ordnung. Aber es wurde nicht besser. Schließlich bereitete ihm nichts mehr Freude und das Haus verließ er auch kaum noch. Nachdem er eines morgens beim Frühstück zu seiner Frau sagte, so mache das Leben keinen Sinn mehr, sagte sie: jetzt brauchen wir ärztliche Hilfe. Und tatsächlich handelte es sich bei Peter um eine psychische Erkrankung, nämlich um eine schwere Depression, die nicht selten im Alter verkannt wird.
Zur Behandlung von Depressionen bei älteren Menschen hat das Gerontopsychiatrische Zentrum am Psychiatrischen Zentrum Nordbaden nun ein spezielles stationäres Angebot geschaffen. Nach sehr kurzer Vorbereitungszeit nahm eine neu konzipierte alterspsychiatrische Station mit psychotherapeutischem Schwerpunkt im Haus 38 ihren Betrieb auf. In der ansprechend renovierten Station mit 16 Betten werden durch ein multiprofessionelles Team Patientinnen und Patienten im fortgeschrittenen Lebensalter, d.h. in der Regel ab dem 65. Lebensjahr, behandelt. Ein Behandlungsschwerpunkt dieser neuen Spezialstation liegt, neben einer modernen nebenwirkungsarmen hoch differenzierten medikamentösen und biologischen Therapie, auf der psychotherapeutischen Behandlung der Altersdepression und schwerer Angststörungen. Mit einem solchen Angebot setzt das PZN die im Landespsychiatrieplan Baden-Württemberg gewünschte Spezialisierung für Alterspatienten mit affektiven Störungen um. Chefarzt Jochen Gebhardt und Pflegedienstleiterin Sabine Said dankten allen, die an der erfolgreichen Vorbereitung des Stationsbetriebs beteiligt waren. Ohne das kooperative Engagement der Beschäftigten der Abteilung Bau und Technik, der IT-Abteilung und der Wirtschaftsabteilung wären die Herausforderungen in der kurzen Sanierungszeit von vier Monaten nicht zu meistern gewesen. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Station wünscht die Duale Leitung ein gutes Gelingen für künftige Aufgaben, viel Freude im neuen Team und vor allem gute Erfolge in der Behandlung ihrer Patientinnen und Patienten.“