PZN-Geschäftsführerin Anett Rose-Losert und GRN-Geschäftsführer Rüdiger Burger bestätigten mit ihrer Unterschrift, dass die Station ab dem 1. Januar 2018 komplett unter Leitung des PZN geführt werden soll. Sie bleibt jedoch weiterhin räumlich in die GRN-Klinik Schwetzingen integriert: Das PZN wird die betreffenden Patienten- und Stationszimmer anmieten und neben der fachlichen Verantwortung ab dem neuen Jahr auch die Verwaltungsaufgaben für die Station übernehmen, die bisher im Verantwortungsbereich der GRN-Klinik gelegen haben. Psychosomatisch erkrankte Menschen, die aufgrund ihrer Beschwerden vorübergehend stationär aufgenommen werden müssen, können dieses Angebot weiterhin unverändert am Schwetzinger Standort in der Bodelschwinghstraße wahrnehmen. Die fachliche Expertise und Besetzung der Station mit Psychiatern, Psychotherapeuten und psychiatrischen Fachpflegekräften lag bereits seit ihrer Eröffnung im Jahr 2008 beim PZN. Die Station gehörte jedoch organisatorisch zur GRN-Klinik, und auch die Abrechnung der Leistungen mit den Krankenkassen lief über die Klinik. Seit Oktober 2015 gilt ein neues Entgeltsystem für die Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (PEPP), das zwar grundsätzlich dem in somatischen Krankenhäusern angewandten Fallpauschalen(DRG)-System ähnelt, sich aber sowohl fachlich als auch administrativ stark davon unterscheidet. Die Verantwortlichen des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden und der GRN-Klinik Schwetzingen sind daher nach Abwägung verschiedener Lösungsmöglichkeiten zu dem Schluss gekommen, dass der Aufwand für die GRN-Klinik zu hoch wäre, unter den neuen Bedingungen weiterhin die Abrechnung für diese eine Station aus dem psychiatrischen Fachbereich zu übernehmen: „Für eine kleine Einheit müsste neues Wissen auf der GRN-Seite aufgebaut werden, das im PZN bereits vollständig vorhanden ist“, kommentiert Klinikleiter Ingo Roth diese Entscheidung. In der Praxis ändert sich für die stationär aufgenommenen psychisch kranken Patienten am Schwetzinger Standort nichts – sie profitieren weiterhin von der unmittelbaren Begleitung durch die Fachärzte der GRN-Klinik Schwetzingen, die sich, in Absprache mit den psychiatrischen und psychotherapeutischen Experten der PSM-Station, um etwaige somatische Erkrankungen beispielsweise des Herzens oder anderer innerer Organe kümmern. PZN-Geschäftsführerin Anett Rose-Losert brachte es anlässlich der Vertragsunterzeichnung auf den Punkt: „Ab Januar liegen alle Leistungen unserer Schwetzinger Außenstelle komplett in einer Hand; dennoch bleibt die enge Zusammenarbeit zwischen GRN und PZN zum Wohl der Patienten erhalten.“ GRN-Geschäftsführer Rüdiger Burger verwies auf eine bereits bestehende vergleichbare Kooperation: „Wir haben 2013 an der GRN-Klinik Weinheim einen entsprechenden Vertrag mit dem Psychiatrischen Zentrum Nordbaden geschlossen. Dort war das PZN von Anfang an Eigentümer der psychosomatischen Betten sowie der Tagesklinik, und dieses Modell hat sich bis heute bestens bewährt. Ich bin zuversichtlich, dass dies auch in Schwetzingen der Fall sein wird.“ Auch die erfolgreiche Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Pflegeausbildung hob Burger anlässlich der Vertragsunterzeichnung hervor: Seit 2010 bildet die von GRN und PZN gemeinsam getragene Bildungszentrum Gesundheit Rhein-Neckar GmbH in Wiesloch Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger sowie Angehörige anderer Pflegeberufe aus. Angebote des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden an der GRN-Klinik Schwetzingen Die psychosomatische Station an der GRN-Klinik Schwetzingen besteht seit 1. April 2008. Der Landeskrankenhausausschuss hatte damals im Rahmen der „Standortplanung psychotherapeutische Medizin“ 18 Betten – das heißt stationäre Plätze – für Psychosomatik im Rhein-Neckar-Kreis genehmigt, die in GRN-Trägerschaft am Standort Schwetzingen eingerichtet wurden. Seit 2016 verfügt die Station zusätzlich über drei integrierte tagesklinische Plätze. Das ärztliche, therapeutische und pflegerische Fachpersonal wurde von Anfang an vom PZN gestellt. Das Behandlungsspektrum der Station reicht von Angst- und depressiven Erkrankungen über die Behandlung von Erschöpfungssyndromen und chronischen Schmerzerkrankungen bis hin zur Behandlung psychischer Krisen. Darüber hinaus erhalten Betroffene hier fachkundige Hilfe bei der Bewältigung schwerer körperlicher Krankheiten wie beispielsweise Krebserkrankungen. Ein Team von Ärzten, Psychologen und psychiatrischen Pflegekräften trägt – unterstützt von Ergo- und Bewegungstherapeuten sowie sozialdienstlicher Beratung – dafür Sorge, dass für jede Patientin und jeden Patienten ein individueller Therapieplan erstellt und durchgeführt wird. Neben unterschiedlichen Formen der Psychotherapie und medikamentösen Behandlungen werden auch Entspannungsverfahren, Licht und Aromatherapie, Soziales Kompetenztraining sowie Bewegungstherapie angeboten. In unmittelbarer räumlicher Nähe zur Station für Psychosomatische Medizin befindet sich, ebenfalls in Trägerschaft des PZN, eine Tagesklinik mit allgemeinpsychiatrischem und suchttherapeutischem Schwerpunkt. Hier können ebenfalls 18 Patienten psychiatrisch psychotherapeutisch behandelt werden, bei denen kein vollstationärer Krankenhausaufenthalt notwendig ist. Ergänzt werden diese Behandlungsangebote durch psychiatrische Fachambulanzen für Allgemeinpsychiatrie, Suchttherapie und Alterspsychiatrie. In die Arbeit der Fachambulanz ist eine Traumaambulanz integriert.