Im Fokus der vereinbarten Zusammenarbeit stehen Patientenversorgung, Wissenschaft und Administration, aber auch Themen wie Mitarbeiterentwicklung und Infrastrukturfragen. Der gemeinsame Anspruch einer hohen, regionalen Versorgungsqualität für psychisch kranke Menschen soll durch die Entwicklung innovativer Ansätze noch besser umgesetzt werden. Die beiden Institutionen mit ihren sich ergänzenden Schwerpunkten verpflichten sich damit, auch weiterhin den gelebten Weg des Erfahrungsaustauschs und der konzeptuellen Zusammenarbeit fortzusetzen.
Als Einrichtungen des Landes Baden-Württemberg versorgen ZI und PZN innerhalb der Erwachsenenpsychiatrie gemeinsam einen bedeutenden Teil der Rhein-Neckar-Region. Historisch gewachsen ist das PZN für den Gesamtbereich Nordbaden Hauptversorger, für Mannheim Mitversorger. Das ZI hat seit seiner Gründung für die Stadtregion Mannheim den gemeindenahen, primären Versorgungsauftrag und steht für die überregionale Krankenversorgung, insbesondere in der Metropolregion in der Mitverantwortung. Darüber hinaus ist das ZI mit Aufgaben der universitären Forschung und Lehre betraut. Als Akademisches Lehrkrankenhaus hat das PZN ebenfalls Lehrverpflichtungen und ist Kooperationspartner bei verschiedenen Forschungsprojekten.
Die Vorstände des ZI, Professor Andreas Meyer-Lindenberg und Katrin Erk, sind sich mit ihren Kollegen des PZN, Geschäftsführer Hermann J. Fliß und der Ärztlichen Direktorin Dr. Barbara Richter, einig, dass beide Institutionen hervorragende Potentiale bieten, um die gemeinsam definierten Ziele umzusetzen. In diesem Sinne wird der umfangreiche Kooperationsvertrag auch besonders von den in den Aufsichtsgremien des ZI und des PZN vertretenen Landesministerien nachhaltig begrüßt und unterstützt.
Innerhalb der ambulanten und stationären Patientenversorgung wird initial die weitere Abstimmung von Versorgungsschwerpunkten, beispielsweise bei der gerontopsychiatrischen Versorgung von Patienten aus Mannheim im ZI, beim Aufbau eines interdisziplinären Adoleszentenzentrums am ZI, eines regional differenzierten Angebots für Migranten des PZN und die Fortführung bestehender Schwerpunkte wie einer Mutter-Kind-Station am PZN vereinbart. Die Weiterentwicklung bestehender Absprachen zum effektiven Ausgleich von Belegungsspitzen und Unterbelegungen wird ebenfalls vereinbart. Im Bereich der Spezial- und Hochschulambulanzen des ZI sollen Ansätze zur Zusammenarbeit bei der ambulanten Versorgung entwickelt werden.
Auf wissenschaftlicher Ebene stehen gemeinsame Forschungsprojekte zur Therapieevaluation und Versorgungsforschung, der Forensik, der Suchtmedizin, der Schizophrenie sowie zur Verbesserung der somatischen Versorgung in der Psychiatrie im Mittelpunkt.
Innerhalb der Administration ist an einen Austausch von Belegungs- und Benchmarkdaten, einer Zusammenarbeit bei der Einführung von tagesbezogenen Fallpauschalen in der Psychiatrie gedacht. Daneben sollen Möglichkeiten der infrastrukturellen Zusammenarbeit geprüft und ausgebaut werden.
Mit dem Ziel der Personalentwicklung und des gegenseitigen besseren Kennenlernens wird den Mitarbeitern beider Institutionen die Möglichkeit geboten, für einen begrenzten Zeitraum in der jeweils anderen Einrichtung mitzuarbeiten. Es sind regelmäßige gegenseitige Hospitationen geplant und die Fortbildungsangebote der Akademie im Park am PZN stehen den Mitarbeitern des ZI ebenso zur Verfügung wie die wissenschaftlichen Veranstaltungen des ZI für Mitarbeiter des PZN.