Moderatorin Martina Müller-Keitel führte durch den Abend, an dem verschiedene Referent*innen einen Überblick über den Neubau und den Maßregelvollzug am PZN gaben. PZN-Geschäftsführerin Anett Rose-Losert betonte zu Beginn der Veranstaltung die Notwendigkeit des neuen Gebäudes „hinter der Mauer“. Es gebe seit 2018 einen steigenden Aufnahmebedarf in den MRV-Einrichtungen in Baden-Württemberg und bundesweit. Außerdem verwies sie auf das gut gepflegte Miteinander des PZN mit der Bevölkerung, deren Repräsentant*innen und der örtlichen Polizei. So waren auch Oberbürgermeister Dirk Elkemann und Leiter des Polizeireviers Wiesloch, Peter Albrecht, vor Ort. Sie gaben einen Einblick in die praktische Zusammenarbeit mit dem PZN.
Chefarzt Dr. Christian Oberbauer und Pflegedienstleiterin Annette Diemer gaben darüber hinaus detaillierte Einblicke in den Neubau und veranschaulichten den Auftrag der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie. „Mit der Kapazitätserweiterung entstehen am PZN über 100 hochwertige Arbeitsplätze zusätzlich. Die Erweiterung wird außerdem für die Patient*innen viele Chancen und Verbesserungen mit sich bringen“, so Dr. Christian Oberbauer. „Es wird zum Beispiel eine neue Sporthalle für Sport-/Bewegungstherapie geben. Auch die Arbeitstherapie wurde saniert und ein Gemeinschaftszentrum entsteht, in dem die Fachtherapien mehr Gestaltungsfreiraum haben“, so Anette Diemer. Im Anschluss an die Vorträge hatten die Veranstaltungsteilnehmer*innen die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Geplante Fertigstellung des Neubaus, der rund 37,4 Mio. Euro kostet, ist im 1. Quartal 2024. Genutzt wird der Neubau für die Therapie und Sicherung von psychisch erkrankten und daher nicht oder vermindert schuldfähigen Straftäter*innen, deren Unterbringung gemäß § 63 des Strafgesetzbuches gerichtlich angeordnet wurde, einschließlich Intensivbehandlung und Krisenintervention. Das neue Gebäude befindet sich im östlichen Teil des PZN-Geländes im Sicherheitsbereich der Klinik. Es werden Unterbringungskapazitäten für 54 weitere Patient*innen auf drei 18-Betten-Stationen geschaffen.