Für die Akademie, die regelmäßig wechselnde Ausstellungen zeigt, bietet die ausgestellte Kunst nicht nur ein ästhetisches Erlebnis, sie soll auch Inspiration für ihre Seminarteilnehmer sein. Mit „licht.blicke“ bietet die Akademie im Park erneut eine Ausstellung, die zum Verweilen und Reflektieren einlädt – ein künstlerischer Blickfang mit emotionaler Tiefe.
Kunst als Fenster zur inneren Welt
Daniela Spring, Leiterin der Akademie, begrüßte die Gäste herzlich und betonte in ihrer Eröffnungsrede die besondere Rolle der Kunst in der Akademie: „Wir verstehen uns nicht als klassische Kunstgalerie. Vielmehr nutzen wir Kunst, um eine inspirierende Lernatmosphäre zu schaffen. Kunst kann die Kreativität fördern, das Denken öffnen und neue Einsichten ermöglichen.“ Jedes Bild sei nicht nur Farbe auf Leinwand, sondern ein Spiegel der Seele – für den Künstler ebenso wie für die Betrachtenden. „Farben und Formen wecken Emotionen, rufen Erinnerungen hervor und beeinflussen unser Wohlbefinden.“
Von der Kunsttherapie zur Leidenschaft
Elke Wulff nahm die Gäste mit auf ihre persönliche Reise zur Malerei. Vor 20 Jahren begann sie während eines Klinikaufenthalts mit großformatigen Bildern – zunächst mit Eitempera, später mit Acrylfarben und Pigmenten. „Das Anrühren der Farben hat für mich etwas Meditatives, es ist ein bewusster Einstieg in den kreativen Prozess.“ Seit ihrer Pensionierung widmet sie sich intensiv der Malerei, nimmt regelmäßig an Kunstkursen teil und genießt den Austausch mit anderen Künstlern. „Ich male intuitiv, nicht gegenständlich und ohne festes Schema. Manchmal tritt beim Malen ein Zustand ein, in dem es ganz automatisch geht – als würde die Hand von selbst führen.“ Mit „licht.blicke“ zeigt sie nun ihre sechste Ausstellung.
Die Sprache der Farben und Strukturen
Kunsthistoriker Stefan Ackermann ordnete die Werke kunstgeschichtlich ein: „Die gegenständliche Malerei dominierte jahrtausendelang, bis Kandinsky 1911 mit dem ersten abstrakten Bild neue Wege beschritt. „Wulffs Werke sind zu 98 Prozent nicht gegenständlich. Sie steht in der Tradition des amerikanischen Expressionismus und des europäischen Informel-Stils der 1940er- und 50er-Jahre, beeinflusst unter anderem von Emil Schumacher“, sagte Ackermann. Besonders prägnant sei bei Wulff die „sichtbare Machart“ ihrer Werke: Strukturierte Oberflächen mit Sand- und Marmorzusätzen, kräftige Pinselstriche und eine außergewöhnliche Farbpalette mit wertvollen Farben in Tönen wie Mayablau, Nepalgelb oder Saharagrün.
Musik und Dank an die Beteiligten
Die musikalische Begleitung durch Dr. Tine Gross und Prof. Valdis Bernhofs verlieh der Vernissage eine stimmungsvolle Atmosphäre. Zum Abschluss bedankte sich Daniela Spring herzlich bei allen Mitwirkenden, darunter auch Sybille Müller und Kathleen Böhler, die die Ausstellung organisatorisch unterstützten. „Ihr wart nicht nur eine großartige Hilfe, sondern habt mir auch viel Freude gemacht!“
Die Werke sind noch bis zum 30. Oktober wochentags von 9 bis 17 Uhr zu sehen.