Peter Schäfer, geboren 1875 in Plankstadt und verstorben 1940 in Wiesloch, war eine bekannte Mannheimer Lokalfigur, die als Blumenverkäufer auf den Straßen der Quadratestadt generationsübergreifend in Erinnerung geblieben ist. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Anstaltsfriedhof des PZN – einem Ort mit bewegter Geschichte.
Bei sonnigem Frühlingswetter führte Stefan Kiefer, Pflegefachmann an der PZN-Klinik für Suchttherapie und Entwöhnung, rund 60 Interessierte über das Gelände. Mit historischen Bildern und biografischen Anekdoten zeichnete er ein lebendiges Bild des Blumepeters – eines Mannes, der trotz schwieriger Lebensumstände vielen als Original im Stadtbild galt.
Zwar war Schäfer selbst nie Träger des Bloomaulordens – diese 1970 vom Mannheimer Stadtmarketing und der „Gemeinnützigen Vereinigung Mannheimer Altstadt“ geschaffene Auszeichnung würdigt Menschen, die sich mit Humor, Charme und Engagement um das kulturelle Leben der Stadt verdient gemacht haben – doch gilt er als inoffizieller Namensgeber und Verkörperung des „Bloomauls“ schlechthin.
Der Friedhof des PZN, 1911 als halb architektonisch gegliederte Anlage, halb Waldfriedhof angelegt, bietet mit seinem Ausblick über die Rheinebene einen Ort der Stille und des Gedenkens. Hier wurden im Laufe der Jahrzehnte Patient*innen, Mitarbeitende, Direktoren, Zeitzeug*innen und Opfer dunkler Kapitel der Psychiatriegeschichte bestattet. Peter Schäfer wurde nachweislich kein Opfer der NS-Euthanasie. Möglicherweise schützte ihn sein Bekanntheitsgrad. Sein Grab steht heute als stilles Zeugnis für ein Leben am Rand – und zugleich für die Unantastbarkeit menschlicher Würde.
Auf eine wunderbare Geste möchten wir noch hinweisen: Stefan Kiefer hatte in einem Blumenkörbchen Schnittblumen mitgebracht, die von den Teilnehmenden auf den Gräbern - egal wo - niedergelegt werden konnten. Aufgerundete 75€ an Spenden kamen zusammen, die Kiefer nun dem SPHV in Wiesloch übergeben wird.