Bereits vor dem Konzert war die Stimmung gut. Viele Gäste fanden sich bei Snacks und Getränken in der PZN-Festhalle ein. „Wir freuen uns über die vielen Gäste, die den Weg heute hierher gefunden haben. Wir sind überzeugt, dass kulturelle Veranstaltungen Menschen zum Austausch über Themen wie psychische Gesundheit anregen.“, führte Susann Roßberg, Leiterin der Unternehmenskommunikation am PZN in den Abend ein. Alle PZN Patient*innen und Bewohner*innen haben grundsätzlich freien Eintritt zu den kulturellen PZN-Veranstaltungen. Für sie sind Veranstaltungen eine willkommene Abwechslung im Stationsalltag. Viele Gäste von außerhalb kommen zudem das erste Mal in eine psychiatrische Einrichtung. Das hilft, Vorurteile und Stereotype abzubauen. Zur Freude aller wurde so die alterprobte Festhalle durch Jacqui Naylors Kunst aus ihrem dreijährigen Dornröschen-Schlaf erweckt, worüber sich auch Stefan Gebhardt, ehemaliger PZN-Oberarzt und Mitveranstalter der Konzertreihe, überglücklich zeigte.
Jacqui Naylor startete mit dem Song „It Might As Well Be Spring“ in den Abend. Zwischen ihre eigenen Songs mischt die Singer-Songwriterin aus San Francisco auch bekannte Titel wie „Space Oddity“ von David Bowie oder „Losing My Religion“ von R.E.M. Es gibt wohl kaum schönere Interpretationen wie die der gefühlvollen, souligen Stimme von Naylor, die es mit dem Cover von „Losing My Religion“ in den USA sogar in die Top Ten schaffte. Neben kontinuierlichen Veröffentlichungen und weltweiten Auftritten wurde Naylor durch ihre Methode „Acoustic Smashes“ bekannt, hierbei spielt die Band einen Titel und Naylor singt einen anderen.
Musikalisch begleitet wurde Naylor von Ehemann und Komponist Art Khu am Piano, Phil Steen am E-Bass und Ele Howell am Schlagzeug, der sich mit seinen 24 Jahren schon als Mitmusiker der Coltrane Family nennen kann. Alle brachten mit beeindruckenden Solos während der Songs die Festhalle immer wieder zum Kochen. Naylor war begeistert von der Stimmung im Publikum, steht die Sängerin selbst für Hoffnung, Vielfalt und Lebensbejahung. Diese Gefühle widerspiegelten sich auch in der Interpretation ihrer eigenen Songs Sunshine & Rain“, We’ll Shine Through“ und „Celebrate Early & Often“. Und wirklich: Naylor zelebrierte den Moment, indem ihre beeindruckende, variationsreiche Stimme das Publikum mit wundersamen Geschichten fesselte. Mit gleich drei Zugaben verabschiedete sie das Publikum beflügelt und inspiriert auf den Weg nach Hause.
„Über die positive Resonanz, die mir von vielen Gästen persönlich überbracht wurde, bin ich sehr glücklich. Die Konzerte sind ein wesentlicher Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit des PZN. Wo Menschen zusammenkommen und sich miteinander freuen, werden nachhaltig Brücken gebaut. Mein Dank geht umso mehr an alle Helfer*innen, die mit Herzblut dabei waren und ohne die solche Events im PZN nicht möglich wären.“, fasst Susann Roßberg am Ende des Abends zusammen.