Dr. Rolf-Dieter Splitthoff konnte als Vorsitzender des Verwaltungsrats der Illenauer Stiftungen zusammen mit deren Geschäftsführer Dr. Jörg-Hennrich Linke die beträchtliche Summe von 50.000 Euro zur Einrichtung einer Begegnungsstätte an den Förderkreis Forum Illenau überreichen. Außerdem sicherten die Herren zu, in Zukunft den alle zwei Jahre von der Stiftung verliehen Christian-Roller-Forschungspreis in den restaurierten Räumen der Begegnungsstätte zu verleihen. Die Illenau in Achern war als Heil-und Pflegeanstalt konzipiert und wurde 1842 erbaut. Initiator war der badische Arzt Dr. Christian Friedrich Roller. Die Anstalt war bis 1940 in Betrieb, bis sie von den Nationalsozialisten aufgelöst wurde. Zuletzt diente sie bis 1998 als Kaserne für französische Streitkräfte. Neben dem Umzug der Stadtverwaltung in das altehrwürdige Gebäude, wird auf Initiative des Förderkreises Forum Illenau eine Gedenk- und Begegnungsstätte im sogenannten „Grünen Gewölbe“ und dem benachbarten Arkadenbau entstehen. 49 Prozent der Umbaukosten muss der Förderkreis aufbringen. Somit sah dieser die 50.000 Euro-Spende als ein großes Geschenk, mit dessen Hilfe das Projekt nun „gestemmt“ werden kann. Die Gedenkstätte soll ein Museum zur Erinnerung an die wechselvolle Geschichte der Illenau werden. Das war auch der Grund, warum sich die Illenauer Stiftungen zu einer so großzügigen Spende entschließen konnten. „Die Psychiatrie-Geschichte zu bewahren, ist einer unserer Ansätze. Das passt hervorragend in unsere Satzung“, so Dr. Rolf-Dieter Splitthoff, der als Chefarzt im PZN Wiesloch tätig ist. Man war fasziniert vom geplanten Ausbau des Grünen Gewölbes und habe großen Respekt vor dem Forum Illenau und der Stadt Achern, die die Illenau wieder auf auf den Weg bringen wollen. So wird auch über ein weiteres Engagement nachgedacht, und zwar in Form von Exponaten, die man dem Museum zu Verfügung stellt.
Sicher ist jedoch schon, dass in Zukunft, erstmalig im Sommer 2012, der Christian-Roller-Preis, in der Illenau verliehen werden soll. Die Illenauer Stiftungen Die Illenauer Stiftungen entstanden 2001 aus neun Stiftungen, die alle aus der Illenauer Klinik hervorgingen und auch nach deren Schließung 1940 fortbestanden, ihr Sitz ist in Freiburg. Sie setzen sich zusammen aus der:
Reimann-Roller-Stiftung, sie vergibt Stipendien an Ärzte und unterstützt bedürftige Patienten und deren Angehörige und der
Hergt-Weidmann-Stiftung, sie unterstützt Mitarbeiter und ehemalige Mitarbeiter der psychiatrischen Zentren Emmendingen, Wiesloch und Reichenau Der Christian-Roller-Preis ist mit 120.000 Euro Preisgeld der höchst dotierte Forschungspreis im Bereich der Psychiatrie in Deutschland. Er erinnert an den Arzt Christian Friedrich Wilhelm Roller (1802-1878), der in der Großherzoglich-Badischen Heil- und Pflegeanstalt Illenau in Achern ein völlig neues Behandlungskonzept verwirklichte, das sich in Psychiatrien weltweit durchsetzte. Förderprojekte Ein neues Projekt, das Unterstützung der Illenauer Stiftungen/Reimann-Roller-Stiftung findet ist „Schlage die Trommel und fürchte dich nicht“. Initiator ist das Heidelberger Forum „Kinder psychisch kranker Eltern“. Das Projekt ist ein Kooperationsprojekt mit dem Bündnis gegen Depression Rhein-Neckar-Süd, in dem das PZN Wiesloch als Koordinator mitwirkt und das ebenfalls von der Reimann-Roller-Stiftung gefördert wurde.
Mit einem Programm, das aus Ausstellungen, Lesungen, Filmbeiträgen und Musik besteht, möchte man für die Lebenssituation der Kinder psychisch Kranker und deren Familien sensibilisieren, psychische Erkrankungen enttabuisieren und den Blick hinter die Kulissen öffnen.
Das Forum möchte mit dem Projekt der Wanderausstellung und dem Begleitprogramm (auch erwachsenen) Kindern psychisch Kranker Eltern Raum bieten, Ergebnisse ihrer Kreativität einem breiteren Publikum zugänglich zu machen und Einblicke in die Facetten ihrer Biographie zu geben. Zuletzt hatten die Illenauer Stiftungen das PZN Wiesloch erfolgreich darin unterstützt, eine breit angelegte Kampagne zur Entstigmatisierung von Demenzerkrankungen umzusetzen. Als eine von mehreren Maßnahmen wurden zwei Werbespots produziert. Der Spot “Gesicht im Spiegel“ erhielt jüngst beim 14. Internationalen Werbefilmfestival „spotlight STUDENTS Awards 2011“ in Mannheim den Silbernen Preis des Publikums in der Kategorie „web & mobile“. Die Kampagne kann auf der Webseite www.demenz-begegnen.de verfolgt werden, der Spot steht auch im Videoportal "vimeo".