Zuerst kam 1996 für das Zentrum der Rechtsformwechsel, zeitgleich wurde die Pflegeversicherung bundesweit eingeführt und machte gesetzliche Vorgaben für Heime. Die Landesheimbauverordnung forderte 2009 von allen Heimen, binnen zehn Jahren den Bewohnenden nur noch Einzelzimmer anzubieten - ein Ding der finanziellen Unmöglichkeit bei den denkmalgeschützten Gebäuden im PZN. In fast allen Diskussionen ging es um den Abbau von Pflegeplätzen, denn davon gab es im Rhein-Neckar-Kreis ein Überangebot. Stets waren Antworten auf die Fragen zu finden, was machen wir mit unseren Bewohnern, die hier eine Heimat gefunden haben, wo und wie können wir oder andere sie weiter adäquat betreuen? Im vergangenen Jahr schließlich wurde der Pflegeheimbereich, in die bewährten Hände der avendi Pflegeeinrichtungen in das Haus Wilhelmshöhe überführt.
Wilhelm Kneis begann 1983 nach seinem Studium ein Jahrespraktikum zur Staatlichen Anerkennung als Sozialarbeiter in der Einrichtung und schloss es 1984 mit Erfolg ab. Als Sozialarbeiter durchlief Kneis im Laufe seiner beruflichen Weiterentwicklung verschiedene Stationen des PZN. Zwei Jahre, bis 1995, leitete er den Sozialdienst des Behandlungszentrums 1. Dann wurde ihm die kommissarische Heimleitung und im Jahr des Rechtsformwechsels 1996 die Heimleitung übertragen. Aus dem „PLK“ wurde eine Anstalt des öffentlichen Rechts, seither trägt es den Namen PZN. Nun wurde auch eine Geschäftsleitung etabliert, dessen Mitglied Wilhelm Kneis vom ersten Tag an war. Mit Kneis geht nun ein langjähriger Steuermann von Bord, der in seiner Funktion als Heimleiter alle Umwälzungen für den Heimbereich des PZN konzeptionell mitentwickelte, zur Entscheidungsreife brachte und der abgeleitete Maßnahmen zusammen mit seinen kompetenten Mitarbeitenden organisierte und umsetzte.
„Mit Willi Kneis“, rechnet Geschäftsführerin Anett-Rose-Losert in ihrer Rede den Anwesenden bei der Verabschiedungsfeier vor, „verlassen 80.000 Stunden Erfahrung das PZN. Du hinterlässt deinem Nachfolger einen geordneten Bereich, der im Rahmen des Bundesteilhabegesetztes auch schon wieder einer Neuordnung unterliegt. Dein ambulantes und gemeindespsychiatrisches Wissen wird mir fehlen, wie auch deine ruhige Art immer gut tat. In Frank Morawietz, der schon seit 1992 im PZN tätig ist, haben wir einen guten Nachfolger für dich gefunden.“
Die Kolleginnen und Kollegen verabschiedeten sich von ihrem Chef mit einer emotional bewegenden Bilderzeitreise durch die Vergangenheit. Musikalisch unterstützt von den beiden Musiktherapeuten des Heims, Jutta Eise und Klaus Loescher, wurde gemeinsam das Badener Lied gesungen. Die Feier endete mit der gesungenen Botschaft „You’ll never walk alone“.