Das Handbuch ist ein wichtiges Instrument innerhalb des Zielkonzepts, das von dem Krankenhausunternehmen im Rahmen der baden-württembergischen Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit (WIN Charta) entwickelt wurde. Neben der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energiequellen soll der „Grüne Kompass“ den Mitarbeitenden die ökologischen Auswirkungen ihrer Arbeit verdeutlichen und mit praxistauglichen Vorgaben zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks im Klinikalltag beitragen.
Um dabei zügig voranzukommen, beinhaltet der „Grüne Kompass“ nicht nur die im PZN eingeleiteten Maßnahmen, sondern nennt auch messbare Ziele! „Erhöhung des Anteils von Recycling-Papier bei Druckartikeln in der Unternehmenskommunikation auf 90 %“ lautet beispielsweise eine der konkreten Vorgaben, die sich das Zentrum in seinem Umweltprogramm auf die Fahnen geschrieben hat.
Bereits jetzt lassen sich die umfassenden Vorkehrungen des PZN Wiesloch für den Umwelt- und Klimaschutz sehen. So nutzt das PZN zunehmend erneuerbare Energiequellen, insbesondere Solarenergie. Auf mehreren Gebäuden wurden Solaranlagen mit einer Größe von insgesamt rund 1.200m² errichtet. Diese produzieren 171 kWp Solar-Strom. Bei Neubauten und energetischen Sanierungen der Klinik- und Heimgebäude kommen zunehmend Photovoltaikanlagen zum Einsatz. Auch betreibt das PZN ein Holzhackschnitzelkraftwerk und setzt dabei auf regionales Holz. Die Elektromobilität spielt im Fuhrpark des PZN eine immer größere Rolle. Und sehr viel früher als sonst in der deutschen Krankenhauslandschaft wurde eine digitale Patientenakte eingeführt und dadurch massiv Papier eingespart. Die Möglichkeiten, mobil bzw. vom Homeoffice aus zu arbeiten, wurden gestärkt.
Ein besonderer Akzent wurde im Zuge einer Baumpflanzaktion gesetzt: Anlässlich des Weltklimatags 2021 wurden beginnend am 15. September 100 weitere Bäume zusätzlich auf dem Areal gepflanzt , so dass der Baumbestand bis Ende 2021 über die regulären Pflanzungen hinaus um 115 neue Bäume bereichert sein wird. Hierdurch können zusätzlich etwa 1,4 Tonnen CO2 pro Jahr gebunden werden. Diese Aktion wird ermöglicht durch zahlreiche Beschäftigte, die sich in kürzester Zeit bereit erklärten, Baumpatenschaften zu übernehmen.
Der Einsatz der Mitarbeitenden des PZN für den Umwelt- und Klimaschutz spiegelt sich auch in dem Engagement vieler Beschäftigter über alle Berufsgruppen hinweg in der Arbeitsgruppe (AG) Klimaschutz wider: Diese Initiative „von der Basis aus“ hat bereits mehrere erfolgreiche Klimaaktionen am PZN durchführt. Zu den Aufgaben der AG gehört es unter anderem, den Klimaschutz im PZN voranzubringen und darüber aufzuklären, selbst Klimaschutzprojekte zu initiieren und für Mitarbeitende zum Thema ansprechbar zu sein.
Doch klar ist auch: In einem Krankenhausbetrieb sind der Wiederverwertbarkeit von Materialien Grenzen gesetzt. Das ist etwa der Fall, wenn es gilt, sichere Hygienestandards einzuhalten. Bei aller Entschlossenheit, sparsam mit Ressourcen umzugehen, gebe es dann keine Alternative zur Nutzung von Einwegmaterialen. Vielmehr gehe es auch unter diesen Umständen darum, die Umweltbelastungen innerhalb der Einflusssphäre der einzelnen Beschäftigten so gering wie möglich zu halten. Dabei ermutigt die Geschäftsleitung die Belegschaft explizit, „beim Entdecken und Erfassen der Umweltauswirkungen wertvolle Hinweise und Ideen einzubringen“.
Beim Umwelt- und Klimaschutz zieht das PZN an einem Strang mit seinen Schwesterzentren an den Standorten Weinsberg und Winnenden. Die drei Zentren für Psychiatrie unter Geschäftsführerin Anett Rose-Losert koordinieren ihr Nachhaltigkeitsmanagement eng und schöpfen dadurch Synergieeffekte aus. Gemeinsames Ziel ist die Klimaneutralität zum frühestmöglichen Zeitpunkt, spätestens jedoch zum Jahr 2050. „Viele unserer Mitarbeitenden verhalten sich bereits heute vorbildlich in puncto Klima- und Umweltschutz. Doch wir wissen auch, dass Umweltbewusstsein nicht einfach von oben nach unten verordnet werden kann. Wir brauchen dabei jede und jeden Einzelnen aus unserer Belegschaft. Als Arbeitgeber unterstützen wir alle, die sich für unsere Nachhaltigkeitsziele einsetzen, nach Kräften,“ so der Appell der Geschäftsführerin.