Wie kam es zu Ihrer Entscheidung für die Abordnung nach Stuttgart?
Die vormalige Amtsinhaberin übernahm eine andere Aufgabe und es erfolgte eine Anfrage des Ministeriums an die Zentren für Psychiatrie Baden-Württemberg. Als daraufhin ein Mitglied der Geschäftsleitung des Psychiatrischen Zentrum Nordbaden mich fragte, ob ich mir die Arbeit als Psychiatrie-Referentin im Sozialministerium vorstellen könne, war ich sehr überrascht! Meine vielfältigen Aufgaben- und Einsatzgebiete im PZN bewogen Herrn Dr. Olivier Elmer mich vorzuschlagen. So war ich nicht nur 13 Jahre in der Forensik und zwei Jahre in der Suchtklinik, sondern auch im Qualitätsmanagement als Auditorin tätig und an der Erstellung neuer Behandlungskonzepte beteiligt. Zudem konnte ich als Ersthelferin in der Allgemeinpsychiatrie, in Heimen und weiteren Bereichen Erfahrungen sammeln und engagierte mich auch in der Betreuung und Vermittlung psychologischer Praktikanten und Praktikantinnen.
Welche Bedeutung könnte Ihre Abordnung in das Referat Psychiatrie und Sucht von Frau Christina Rebmann für die Entwicklung der psychiatrischen Versorgungsstrukturen bei uns in Baden-Württemberg haben?
Ich versuche zahlreiche Praxiserfahrung mit in verwaltungstechnische und gesundheitspolitische Entscheidungsprozesse einzubringen. Bei der Arbeit mit Patientinnen und Patienten sowie Kolleginnen und Kollegen haben wir immer wieder erfahren müssen, wie auch gut gemeinte Konzepte und (gesetzliche) Regelungen für Patientinnen und Patienten sowie Heimbewohnerinnen und Heimbewohner zu bedeutenden Erschwernissen oder auch Erleichterungen geführt haben.
Welche konkreten Themen aus dem Bereich Sucht und Psychiatrie werden Sie am meisten beschäftigen?
Da ist noch einiges im Fluss. Jetzt bin ich mit der Überarbeitung des Landespsychiatrieplanes befasst und kleineren Aufgaben, wie Informationen für den Gesundheitsminister zu Angeboten für Kinder suchtkranker Eltern.
Werden Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen sowie Patientinnen und Patienten vermissen?
Ich durfte im PZN immer in wunderbaren Teams und unter verständnisvollen und mich fördernden Vorgesetzen arbeiten. Diese Menschen verlässt man natürlich mit einiger Wehmut. Die Arbeit mit Patientinnen und Patienten werde ich auf jeden Fall vermissen. Aber ich sage mir, dass meine Arbeit im Sozialministerium ihnen (wenn auch nur ein ganz klein wenig) helfen soll, angemessene Therapien und Unterstützung zu erhalten, sodass sie lernen mit ihren oft chronischen Erkrankungen froher und selbstbestimmter zu leben.
Wir danken Gisela Konrad für diesen Einblick in ihre Aufgaben als Abgeordnete der ZfP in BW im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg, Referat 55 Psychiatrie, Sucht und wünschen ihr ein erfolgreiches Jahr.