Safewards ist ein Konzept, mit dessen Hilfe Konflikte und Aggression auf den psychiatrischen Akutstationen verhindert werden sollen. Zehn Hauptinterventionen bilden den Kern des Konzeptes und zielen darauf ab, Konflikte und Aggression bereits vor der Entstehung zu erkennen und zu vermeiden. Den Patient*innen wird auf Augenhöhe begegnet, indem sich die Mitarbeitenden in die Lage der Patient*innen versetzen. „Wir haben bei der Arbeit mit den Patient*innen gemerkt, dass die Ängste und Nöte für uns besser und nachvollziehbarer sind. So ist es für alle einfacher, Gefahrensituationen zu erkennen und effektiver zu handeln“, schildern die Safewards Projektbeauftragten Anna-Celina Vetter und Jonas Schröter.
Der Wandel zu einer dauerhaften Recovery-Haltung
2015 und 2016 hatte es auf den Akutstationen der Klinik API überdurchschnittlich viele Übergriffe auf Mitarbeitende gegeben. Daraufhin wurde das Safewards-Konzept ins Leben gerufen, das auch einen Wandel zur dauerhaften Recovery-Haltung einführt. Unterstützung zur Selbsthilfe, Ermutigung und Empowerment sind heute Elemente, die in der Zusammenarbeit mit psychisch erkrankten Menschen allgegenwärtig sind. Der Recovery Ansatz bezieht diese Faktoren konzeptionell ein und dient als Basis für die Haltung der Teams. „Von diesem Konzept profitieren Patient*innen und Mitarbeitende gleichermaßen“, sagt Andrea Pleitgen, Projektleiterin von Safewards. Durch das Projekt Safewards ist es gelungen, einen signifikanten Rückgang an Fixierungsmaßnahmen zu erreichen und einen noch größeren Rückgang der Fixierungsdauer zu schaffen. Die gelungene Integration von Genesungsbegleitern bereichert Patient*innen und Mitarbeitende. „Wir sind stolz auf unsere Leistung und die tolle Zusammenarbeit im Team“, sagt Andrea Pleitgen.