Gerade heute, anlässlich der ersten Lesung im Bundestag, machten die Beschäftigten aus allen Bereichen des PZN damit die Forderung nach einer verbindlichen, umfassenden und bedarfsgerechten Personalbemessung mit gesicherter Finanzierung deutlich. Der Personalrat der Einrichtung unterstützte den Aufruf der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) bundesweit in psychiatrischen und psychosomatischen Krankenhäusern und Fachabteilungen, denn das Psychiatrie-Finanzierungsgesetz stellt die Weichen für die Jahre, wenn nicht für Jahrzehnte.
„Die Politik bekennt sich zwar zur Personalmindestausstattung auch nach 2020, aber eine verbindliche, umfassende und bedarfsgerechte Personalausstattung im Gesetzentwurf ist noch nicht wasserdicht verankert. Unsere Botschaft lautet: Nachbessern!", rief Petra Hessenauer, stellvertretende Personalratsvorsitzende der Belegschaft unter Applaus zu.
„Zunehmende Gefährdungsanzeigen und der Überstundenberg zeigen, wie wichtig die Personalausstattung ist, damit wir tatsächlich für unsere Patienten da sein können. Wir brauchen Zeit für die therapeutische Begegnung. Der Dokumentationsaufwand nimmt mit 30 % zu viel der Arbeitszeit in Anspruch, " belegt Ralf Reichenbach vom Personalrat die Notwendigkeit, „hoffentlich müssen wir unser Personal nicht selbst basteln.“ „Und das möchte auch die Geschäftsleitung des PZN ganz und gar nicht", bekräftigt Isolde Schuller, PZN-Personaldirektorin.
„Wir haben schon viel erreicht in einer großen Allianz mit Fachverbänden, jetzt muss das Gesetz wasserdicht gemacht werden, damit die gute Absicht nicht zunichte gemacht wird. ver.di macht auch Vorschläge wie dies gelingen kann". Silke Hansen von ver.di nannte dabei die Nachweispflicht, damit das Geld für Personal auch dafür eingesetzt wird und dies durch Krankenkassen überprüfbar ist. Eine Personalausstattung, die nicht hinter die Psychiatriepersonalverordnung zurückfällt, die Finanzierung von Tariflöhnen und eine Begrenzung der Dokumentation wo nötig, um das Personal bereit zu stellen und nicht von der Therapie abknapsen zu müssen.
„Natürlich ist die alte Lady PsychPV in die Jahre gekommen. Sie muss wieder fit gemacht werden - und zwar von Experten. Wir wollen die Personalausstattung nicht einem Ausschuss, (dem GbA, Gemeinsamen Bundeszuschuss) überlassen," legte Silke Hansen von ver.di nach.
Bundesweit beteiligten sich mehr als 70 Einrichtungen an der Aktion. In kürzester Zeit gingen tausende Unterschriften auf den Listen ein. Allein im Psychiatrischen Zentrum Nordbaden weit über 400, die mit Foto von der Aktion an Hilde Mattheis, Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Gesundheitsausschuss, versandt wurden.