Nach vier Jahren intensiver Vorbereitung und Planung ist es ganz offensichtlich: die Bauarbeiten sind fast fertiggestellt. „Die Arbeiten sind so gut und nach Plan ausgeführt worden, dass wir nach 13-monatiger Bauzeit im Januar den endlich ersehnten Neubau unserer Krankenhauszentralküche in Betrieb nehmen“, sagt Hermann J. Fliß, der Geschäftsführer der Einrichtung. Zuerst wurde Ende 2013 der Standort für den Neubau frei gemacht. Dafür wurde der Sportplatz unterhalb des Friedhofs zurück gebaut. Die Inbetriebnahme des Küchenneubaus durch die PZN-Tochter Servicegesellschaft Nordbaden (SGN) wird im Januar 2015 erfolgen. Die Gesamtkosten für den Küchenneubau betragen 10 Mio. Euro. Eine Sanierung der maroden Bestandsküche aus dem Jahr 1962 kam aus Wirtschaftlichkeitsgründen nicht mehr in Frage. Das über 50 Jahre alte Gebäude wird nach Inbetriebnahme des Neubaus im kommenden Frühjahr abgerissen.
Bereits seit mehreren Jahren zeichnete sich ein erheblicher Investitionsbedarf in die Produktionstechnik und das Speiseverteilsystem der Zentralküche ab. Die Geräte und Transportwagen waren verbraucht und veraltet. Im Zusammenhang mit den damit verbundenen umfangreichen Investitionen wurde eine zukunftsorientierte, wirtschaftliche und qualitätssichernde Lösung passend zu den speziellen Versorgungsbedürfnissen des PZN gesucht. Das neue Konzept sieht den weiteren Einsatz des bisherigen „Cook&Hold“-Systems vor. Das Essen wird auch künftig in bewährter Weise in der SGN-Küche frisch zubereitet und in isolierten Speisetransportwagen an die Stationen verteilt, Tablett- und Schöpfsystem bleiben erhalten. Für den Kunden nicht sichtbar wird die Produktion in der Küche durch den Einsatz der sogenannten „Cook&Chill“-Technik optimiert und an die sich stetig verschärfenden Hygienevorgaben der EU angepasst.
Der Geschäftsführer der SGN, Vincent Karfus, überraschte die Anwesenden mit kuriosen Leistungsdaten aus 50 Jahren liebevoller Küchenarbeit: so wurden in den vergangenen 50 Jahren 40 Millionen große Teller gespült. Würde man alle gespülten Becher aufeinanderstapeln, übersteigen diese das 90-fache der Höhe des Mount Everest."
Für Planung und Bau der neuen Küche zeichnet die Planungsgesellschaft Giel mbH aus Ludwigsburg Verantwortung. Es war dann auch Inhaber Volker-Giehl, der zusammen mit seinem Bauleiter Markus Mencher, den golden Schlüssel an die SGN/PZN-Crew übergab.
Die Bevölkerung hat die Küche im Nachgang an die offizielle Feier besichtigen können. Das Interesse war so hoch, dass die geschätzten 1000 Besucher teils in parallelen Führungen durch das Gebäude geleitet werden mussten. Man hatte zwischendrin den Eindruck, dass sich ganz Wiesloch zu Adventskaffee und Kuchen in der neuen Küche traf. Durchaus auch zu einem regen Austausch, saßen doch ehemalige Mitarbeiter neben Beschäftigten, auch zahlreiche Familienangehörige von Küchenmitarbeitern und Anwohner waren zugegen. Petra Stang, die projektverantwortliche Prokuristin der SGN und Küchenleiter Berthold Kohm, zeigten sich freudig überrascht über die positive Resonanz. Beide werden, wenn am 6. Januar der Umzug bewältigt ist und am 7. Januar morgens das erste Essen - das "Drei-Königs-Frühstück" - die Küche verlassen hat, sich ein klein wenig entspannter zeigen können. Und die Belegschaft der SGN wird die Arbeit in den lichtdurchfluteten neuen Räumen sicher gerne aufnehmen.