Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) fördert seit 2009 im Rahmen der Klimaschutzinitiative deutschlandweit 30 Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerke. Eines dieser geförderten „30-Pilot Netzwerke“ wurde 2010 auch in der Metropolregion Rhein-Neckar gegründet: Das I. Energieeffizienz-Netzwerk Metropolregion Rhein Neckar. Nach drei jähriger Laufzeit sind deutliche Erfolge zu verzeichnen, die bei der Abschlussveranstaltung im feierlichen Rahmen gewürdigt wurden.
Das Umweltkompetenzzentrum Rhein-Neckar e.V., das bei diesem wegweisenden Projekt die Trägerschaft und die Projektkoordination übernommen hat und zusammen mit den energietechnischen Beratern von Eproplan GmbH die Unternehmen auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz betreut, ist es gelungen, gleich 13 namhafte Unternehmen aus der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) für dieses dreijährige Netzwerk zu begeistern. Mit viel Elan wurde im Verbund ein Ziel verfolgt: den Energiebedarf im jeweiligen Unternehmen zu senken! Dadurch werden Kosten gespart und gleichermaßen ein Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz geleistet.
Initiiert wurde dieses I. Energieeffizienz-Netzwerk der MRN von der IHK Rhein-Neckar, IHK Pfalz, IHK Darmstadt, der E2A gGmbH und der MRN GmbH. Teilgenommen haben Alstom Deutschland AG, Becton Dickinson GmbH, Bombardier Transportation GmbH, Gaster Wellpappe GmbH & Co. KG, Heidelberger Druckmaschinen AG, John Deere Werke Mannheim, Odenwald-Quelle GmbH & Co. KG, PZN Wiesloch, Rudolf WILD GmbH & Co. KG, Universitätsklinikum Heidelberg und der Weldebräu GmbH & Co. KG, ABB STOTZ-Kontakt und IXSY Semiconductor GmbH.
Das I. Energieeffizienz-Netzwerk der Metropolregion Rhein-Neckar hatte am Dienstag, 26.11. in der Print Media Academy allen Grund zu feiern. Schließlich sind die Unternehmen des Netzwerkes auf einem richtig guten Weg, ihre gesteckten Ziele im Bereich Energieeffizienz zu erfüllen. Drei Jahre verfolgte das Unternehmens-Netzwerk das ambitionierte Ziel, bis Ende 2013 6% Energie und 7% CO2 einzusparen. Im Jahr 2011 konnte bereits 2,2 % Energie und 2,4 % CO2 in den teilnehmenden 13 Unternehmen eingespart werden. 2012 verbesserte sich die Energieeffizienz (im Vergleich zum Jahr 2010) um 3,1 % und die CO2 Emissionen um 3,8 %. Für diese Leistung wurden die Unternehmen bei der Abschlussfeier in der Print Media Academy prämiert. Nun wird mit Spannung das Ergebnis für 2013 erwartet, denn auch während des vergangenen Jahres wurde eine Vielzahl bemerkenswerter Maßnahmen umgesetzt. Wichtigster Baustein war dabei neben der Maßnahmenumsetzung das gemeinsame Lernen in moderierten Netzwerktreffen. Dies hoben auch die Netzwerkpartner im Zuge der Urkundenverleihung hervor.
Bisher konnten die Unternehmen gemeinsam 143 wirtschaftliche Energieeffizienz-maßnahmen umsetzen. Die Maßnahmen griffen insbesondere in den Bereichen Heizung, Beleuchtung, BHKWs, Klima- und Lüftungstechnik und bei der Prozesswärme.
So konnte die Heidelberger Druckmaschinen AG durch den Bau eines BHKWs nach einem Jahr Betriebszeit bereits 1,5 Mio. € einsparen. Das Psychiatrische Zentrum Nordbaden in Wiesloch kann durch eine Fülle von Maßnahmen wie dem Bau eines BHKW, einer Fotovoltaik-Anlage und Dampfmotoren mittlerweile 60 % des benötigten Stroms selber erzeugen. „Die LED-Maßnahmen waren für uns besonders wirtschaftlich“, stellten Herr Neldner und Herr Öcalan von der Alstom Deutschland AG nach Prüfung der Zahlen fest. Diese positiven Erfahrungen werden nun auch an andere Sitze des Unternehmens weitergegeben. Doch mit Ende der drei jährigen Projektlaufzeit ist das Energie einsparen längst nicht abgeschlossen. So plant Becton Dickinson GmbH für das Jahr 2014 den Aufbau einer Energiezentrale und auch die Bombardier Transportation GmbH strebt an, bis 2020 komplett CO2 neutral zu produzieren.
Bei solch positiven Zahlen und Aussichten waren die Grußworte entsprechend freudig. Für Dr. Merz von der Heidelberger Druckmaschinen AG und zugleich Gastgeber der Abschlussveranstaltung, ist klar, „dass wir um die Energieeffizienz nicht mehr herumkommen“. Herr Schlusche, Direktor des Verbandes Region Rhein-Neckar hat bei diesem Thema die gesamte Region im Fokus. So strebt die Metropolregion an, eine vorbildliche Region in Sachen Energieeffizienz und Erneuerbare Energien zu sein. Und Dr. Pischon, Geschäftsführer der Busverkehr Rhein-Neckar GmbH und Vorstand des UKOM e.V. , erinnert sich: „Früher sagte man: Umwelt können wir uns nicht leisten, wir müssen Geld verdienen! Heute sagt man: nur durch ökologisches Handeln können wir auch ökonomisch sein. Netzwerken ist dabei ein wichtiger Weg.“ Die anwesenden Netzwerker,„sind Unternehmen der 1. Bundesliga“, freute sich Dr. Alexander Pischon, über die Teilnahme der Unternehmen.
Doch das wohl beeindruckendste Ergebnis der letzten drei Jahre: auch künftig werden sich die 13 Netzwerkpartner regelmäßig treffen, Betriebsbesichtigungen durchführen und einen Erfahrungsaustausch pflegen. Und das gänzlich ohne Förderung.