„Lange bevor das Thema Inklusion auf jeder gesellschaftlichen Agenda stand warst du, der so nah wohnte und hier arbeitete voll integriert. Immer wieder hast du Möglichkeiten gefunden, ein kreatives Miteinander von Menschen mit und ohne Handicap zu gestalten. Patienten und Bewohner freuten sich über deine Besuche, unsere Mitarbeiter und die ehrenamtlichen Helfer haben gerne mit dir zusammengearbeitet“, sagte Heimleiter Wilhelm Kneis und bedankte sich in seiner Rede im Namen der Geschäftsleitung des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden (PZN). Nachhaltige Spuren des Wirkens von Stefan von Rüden finden sich allen Orts im PZN. Er initiierte den Sinnespark im PZN, plante und organisierte die Gelder und errichtete in Zusammenarbeit mit Patienten, Laienhelfern und Mitarbeitern einige der über 20 Stationen im Gelände selbst.
Von Rüden erkannte früh, dass in einem Krankenhaus von dieser Größe, den ehrenamtlichen Laienhelfern eine bedeutende Rolle zukommt. Wichtig war ihm daher immer die Förderung und Begleitung der Ehrenamtlichen, die maßgeblich dazu beitragen, dass beispielsweise die jährliche Weihnachtsaktion „Licht für die Kranken“ durchgeführt oder aber das „Kleiderlädl“ eingerichtet werden konnte. Viele Projekte zugunsten der Patienten und Bewohner, für die sonst nirgendwo finanzielle Mittel zur Verfügung standen, wurden durch das Engagement der Seelsorger und Laienhelfer möglich. Einen Höhepunkt der Verabschiedungsfeier stellte die Einlage der forensischen Theatergruppe dar. Die Darsteller liefen in bunten Masken zu lautem Motorenknattern auf und ein Pfarrer auf dem Drahtesel verabschiedete sich mit dem Hit „Highway to hell“. Eine Hommage an das Hobby von Stefan von Rüden, der als passionierte Motorrad-Pfarrer bisher 47 Biker-Gottesdienste im PZN organisierte, zu denen mittlerweile beeindruckende 1000 Besucher kommen. Zu den alltäglichen Aufgaben der Klinikseelsorger am PZN gehört das Angebot von Besuchsdiensten sowie das Ausrichten von Gottesdiensten in der PZN-Kirche und für Patienten, die beispielsweise nicht in die Kirche kommen können, direkt auf den Stationen. Die höchsten kirchlichen Feiertage werden ebenso wie Beerdigungen oder Trauerfeiern vom katholischen Seelsorgeteam um Christian Bott und Birgit Decker sowie vom evangelischen Pfarrer Reiner Karcher gestaltet. Ansprechpartnerin für Patienten muslimischem Glaubens ist Fatma Rulfes. Stefan von Rüden schaut dankbar auf die PZN Zeit zurück, „die guten Kontakte und Gespräche, die Menschen hier werden mir fehlen“. Er wird sich ab August seiner neuen Aufgabe widmen, als stellvertretender Leiter des Heidelberger Instituts für Klinische Seelsorgeausbildung.