Hilfsbedürftige Menschen mit psychischen oder psychosomatischen Problemen, die in Wiesloch und Umgebung leben, können weiterhin die Unterstützungsangebote des Ambulanten Psychiatrischen Pflegedienstes, kurz APP, in Anspruch nehmen. Noch vor einiger Zeit stand dieser seit 1996 am Psychiatrischen Wohn- und Pflegeheim des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden (PZN) angesiedelte Fachpflegedienst vor dem Aus. Die Tatsache, dass es in Baden-Württemberg bis heute noch keine einheitlichen, kostendeckenden Rahmenverträge mit den Pflegekassen gibt, erschwert die Situation der Anbieter von häuslichen psychiatrischen Pflegeleistungen. Da aber auch in der Psychiatrie immer mehr Klinikbetten abgebaut werden bei gleichzeitig wachsenden Patientenzahlen ist es unstrittig, dass der Bedarf an ambulanten Dienstleistungen noch erheblich steigen wird. Das PZN hat daher entschieden, das Angebot des APP aufrechtzuerhalten, allerdings organisatorisch nicht mehr an den Heimbereich, sondern an die Klinik für Allgemeinpsychiatrie und Psychotherapie I angegliedert. Pflegedienstleiterin Maria-Theresia Wald und die für den APP zuständige Pflegedienstleiterin Sabine Blattner sind zuversichtlich: „Durch die stärkere Anbindung an den Klinikbereich unseres Zentrums kann der Ambulante Psychiatrische Pflegedienst zukünftig noch enger verzahnt arbeiten. Die intensive Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Fachärzten und mit den weiteren unterstützenden Facheinrichtungen in der Region bleibt wie in der Vergangenheit bestehen.“ In manchen Fällen lassen sich Krankenhausaufenthalte bei psychischen Erkrankungen durch intensivierte aufsuchende Pflege vermeiden oder zumindest verkürzen. Davon profitieren nicht zuletzt die Betroffenen selbst, denn die Geborgenheit der eigenen Wohnung und der soziale Kontakt im gewohnten Umfeld können gerade in einer psychischen Krise stabilisierend wirken. Die erfahrenen Fachpflegekräfte des ambulanten Dienstes suchen ihre Patienten regelmäßig daheim auf und bieten maßgeschneiderte Hilfe. Damit diese Begleitung erfolgreich verläuft, legen die Pflegekräfte großen Wert auf eine therapieförderliche Beziehung zu den Betroffenen sowie auf eine gute Zusammenarbeit mit den Familienangehörigen. Die Leistungen reichen von der Sicherstellung des eigenverantwortlichen Umgangs mit den notwendigen Medikamenten über die Unterstützung bei der Suche nach sinnvollen Beschäftigungs- und Freizeitaktivitäten bis hin zum Einsatz in akuten Krisensituationen unter Rücksprache mit dem behandelnden Arzt. Auch bei der Regelung der Formalitäten mit der Krankenkasse des Versicherten im Zusammenhang mit der Verordnung sind die ambulanten Pflegekräfte behilflich. Voraussetzung für die Kostenübernahme ist eine gesicherte Diagnose durch einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie bzw. einen Facharzt für Nervenheilkunde oder für Neurologie oder durch Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Psychotherapie. Weitere Informationen >> www.pzn-wiesloch.de/app